Sonntag, 20. August 2017

Lima - Historisches Zentrum

Am nächsten Tag bin ich dann mit dem Metropolitano (ein moderner Bus, für den man eine elektronische Karte mit Geld aufladen muss und der auf den Schnellstraßen eine eigene Spur hat) in das historische Zentrum gefahren. Das hat echt gut geklappt und ich war erstaunt wie schnell das ging, ein anderer Bus hätte laut Touristeninfo (die hier übrigens sehr gut ist und wirklich mit allem weiterhelfen kann) 1 Stunde gebraucht.
Dort dann angekommen musste ich noch ein bisschen laufen und war dann etwas überrascht, als ich auf einem der Hauptplätze sehr viele Demonstranten und auch einige Polizisten sah. Der Platz um die Kathedrale und den Präsidentenpalast war eigentlich komplett gesperrt, nur Leute, die dort arbeiten/wohnen durften rein. Als Tourist hat man aber auch einen Vorteil und wenn man zu den richtigen Polizisten ging durfte man auch durch (war aber manchmal gar nicht so einfach). Schon etwas merkwürdig, auch in Quito wurde demonstriert, wenn auch nicht in so großem Umfang. Hier sind es wohl hauptsächlich Lehrer, die für bessere Konditionen streiken.

An dem Tag habe ich eigentlich mir auch eigentlich gar nicht die Sehenswürdigkeiten angeschaut, da mich am Anfang ein Student angesprochen hat um eine Umfrage mit mir durchzuführen (für irgendein Uni-Projekt) und mich danach gefragt hat, ob ich nicht Hunger habe und was ich sonst noch so vor habe. Kurz darauf waren wir in einem kleinen Markt in seinem Viertel und ich hab Ceviche, eine Spezialität hier in Lima mit Fisch, Kartoffeln Zwiebeln und interessanten Saucen, ausprobiert. Zu trinken gab es auch was lokales was etwa wie kalter Glühwein (ohne Alkohol) geschmeckt hat. Voll gut ein Einheimischer einem das alles näher bringt und die Plätze kennt, wo es gut schmeckt und trotzdem günstig ist. Danach sind wir noch ein bisschen herum gewandert und sein Haus durfte ich mir auch anschauen. Das war ganz schön klein, nur ein paar Zimmer, kaum große Geräte (außer einem Backofen mit 2 Herdplatten) und sonst war da auch nicht viel. Er wohnt dort mit seiner Mutter (die Kindergärtnerin ist :D, der Kindergarten war in dem gleichen Haus, es waren im Prinzip nur ein paar kleine Räume mit ein bisschen Spielzeug aber ohne große Fenster, da es im Hinterhof lag) seinen Schwestern und einer Cousine. Sehr einfache Verhältnisse aber trotzdem schienen sie mir nicht unglücklich.
Wie gesagt, nicht wirklich viele Sehenswürdigkeiten gesehen und trotzdem war der Tag verdammt interessant und schön. Auf so etwas lasse ich mich viel zu selten ein, sollte ich mal öfter machen.

Am nächsten Tag ging es dann aber zu den Sehenswürdigkeiten. Zuerst war der Präsidentenpalast an der Reihe, bei dem Mittags sehr pompös und mit viel Musik die Wachablösung stattfand. Danach ging es in die riesige Kathedrale und in das Museum des Erzbischofs. Echt schön und interessant. Zum Abschluss habe ich mir noch diverse andere Kirchen und das Zentrum allgemein angesehen.


Der Streik auf dem Plaza San Martin

Die Polizei war nie weit weg, deswegen hab ich mich meistens schleunigst aus dem Weg gemacht um nicht dabei zu sein wenn was passiert

Die Polizei auf Pferden sieht man in Lima anscheinend auch nicht oft abgeschätzt an den vielen Fotos die von den Einheimischen gemacht wurden



Allerlei Straßenkünstler gab es auch, angepasst an die lokalen Verhältnisse in Meerschweinchenkostümen :D

Der Platz war durch die Absperrungen schön leer (immerhin eine gute Sache)

Und mit ein bisschen Sonne sah es auch echt schön aus

Die Wachablösung war in vollem Gange als ich ankam


Die Kathedrale von innen...

...in der jede/r Heilige/r ihren/seinen eigenen Schrein hat...

...einige sogar mit Katakomben...

...in denen auch noch ein paar Leute rumlagen

Die Gruft unter dem Hauptaltar, in der nur Kardinäle bestattet werden dürfen

Ein Regencape mit Gold und Silber verziert - wieso auch nicht...

In den Kirchen gab es auch wieder kleine Museen mit allen möglichen Bildern und christlichen Ausstellungsstücken (wenn die Truhe nicht zu geht bin ich echt beeindruckt)

Und alte, riesige Chorbücher, denn jeder musste sehen was er singen sollte

Der Hauptaltar der Kathedrale

Das Haus des Erzbischofs (jetzt ein Museum)

Wie es aussieht hat er gar nicht so schlecht gelebt...

...und ein nettes Dach über dem Kopf gehabt.

Die alten Bibliotheken finde ich immer faszinierend

Und schöne Innenhöfe gibt es natürlich auch wieder

Bei einem Museum durfte man (nach Abfrage) sogar auf den Glockenturm. Die Stadt sieht von oben aber nur halb so schön aus wie von unten.


Die nächsten Tage war nicht viel los. Mich hat es nach Lisas Erkältung auch erwischt und ich lag 3 Tage mit Fieber, Husten und Schnupfen im Bett. Die Reise steht anscheinend unter keinem guten Stern. Dadurch sind wir wieder länger in Lima geblieben als geplant war und haben uns einen Flug direkt nach Cusco gebucht. Somit fallen die Nasca-Linien leider auch ins Wasser. Mein Motto ist zwar, dass man sich immer was für die nächste Reise aufheben muss, aber so viel kann ich mir nächstes mal gar nicht anschauen ;-)

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