Dienstag, 3. Oktober 2017

Berlin

Am 28.09.2017 ging es dann mit dem Flugzeug wieder gen Heimat. Erst hatten wir noch einen Zwischenstopp in Buenos Aires in Argentinien, der aber nicht auf unseren Flugtickets ausgewiesen war. Wir sind dort gelandet, mussten das Flugzeug verlassen und unser Handgepäck mitnehmen, durch eine Sicherheitskontrolle und durften 40 Minuten später wieder einsteigen und uns auf den selben Platz setzen...
Etwas unnötig aber so konnte man sich wenigstens nochmal die Beine vertreten bevor es dann 12 1/2 Stunden nach Amsterdam und danach nach Berlin ging.

Und mein Becher-im-Flugzeug-Auskipp-Fluch traf wieder zu, diesmal war aber nicht ich Schuld! Ich hatte mir schon vorher vorgenommen nur Wasser zu nehmen denn falls was passiert trocknet es schnell und klebt nicht. Aufgrund der kleinen Sitze und der hintergekippten Lehne des Vordermanns war ich beim Essen etwas eingeengt weswegen ich für einen kurzen Moment meinen linken Ellbogen in den Gang gestreckt habe (die dazugehörige Hand hat zu der Zeit meinen Wasserbecher gehalten) - FEHLER! Als ob der Flugbegleiter darauf gewartet hätte kam er angerauscht und stieß mich natürlich an....
Alles war halb so schlimm, das meiste ging auf den Gang, aber ich weiß ja auch nicht, anscheinend wird mein Karma für andere Sachen dringender gebraucht.
Allerdings gab es mit dem Tee und einem Orangensaft, die ich später getrunken habe, keine weiteren Probleme. Ich muss dieses Phänomen mal weiter beobachten, vielleicht schütte ich ja nur maximal einmal pro Flug was aus...


Sonst lief alles problemlos, nur beim Umsteigen in Amsterdam mussten wir noch einmal durch eine Sicherheitskontrolle und uns wurde unser Wasser, welches wir uns am vorherigen Flughafen gekauft bzw. aus dem Flugzeug mitgenommen haben, weggenommen. Ziemlich sinnlos bei einem Transit zwischen Flugzeugen meiner Meinung nach (woher hätten wir denn so schnell Flüssigsprengstoff herkriegen sollen), aber gut...


Am Flughafen haben mich meine Eltern und Lisa ihre Mutter abgeholt. Ich hatte gar nicht damit gerechnet und war überglücklich. Auch wieder in Berlin zu sein erfreut mich jedes Mal. Es ist einfach schön wieder nach Hause zu kommen.

Die Reise war wieder toll - so viele fantastische Sachen gesehen und erlebt: die Besteigung des Cotopaxi in Ecuador, Machu Picchu (einfach einzigartig un mein Hightlight zusammenhägend mit den 2 Wandertagen davor, Copacabana und Lake Titicaca, die Tour durch die Salzwüste Uyuni und alle Aktivitäten in San Pedro.
Durch die ganzen Krankheiten konnten wir leider nicht so viel sehen wie ich es gern gehabt hätte, aber man muss sich ja immer etwas für das nächste Mal aufheben ;-)
Südamerika ist auf jeden Fall eine Reise wert!

Santiago de Chile

Am Montag ging es dann mit einem Shuttlebus zum Flughafen in Calama und mit dem Flieger gleich weiter nach Santiago de Chile wo wir nur noch in unser Hostel eingecheckt und was gegessen haben.

Wir hatten leider nur 2 Tage um uns die Stadt anzuschauen, weswegen wir nur die Stadt an sich und nicht die ganzen fantastischen Sehenswürdigkeiten außerhalb der Stadt, die uns von anderen Reisenden empfohlen wurden, angeschaut haben.


Unser Hostel - eine renovierte alte Villa...

...mit Garten und Pool (auch wenn es etwas zu kalt zum Baden war) -solche Hostels liebe ich.

Der Präsidentenpalast. Mithilfe einer Free-Walking-Tour und des Museums der Erinnerung und der Menschenrechte haben wir einen kleinen Einblick in die Geschichte Chiles bekommen und bemerkt, dass jedes Land eine sehr dunkle Vergangenheit hat (Ende von Salvador Allende und die Militärdiktatur von Pinochet).

Es gibt einige Straßen, deren Vorbilder andere Länder sind - das Bild zeigt die Straßen London und Paris.

Der Stadthügel - sieht aus wie ein Palast

Castillo Hidalgo

Die Aussicht von oben

Das Museum für moderne Kunst - ich finde an den Ausmaßen der Museen merkt man, dass man sich in einer sehr großen Stadt befindet


Der Plaza de Armas mit der Kathedrale im Hintergrund

Kathedrale von innen - riesig und schön

Eine Straße welche der Wall Street in New York nachempfunden ist

Ein U-Bahnhof mit wunderschönen Wandmalereien

In Santiago gibt es unzählige Straßenhunde. In den 90er Jahren hat die Regierung versucht diese zu dezimieren: sie wurden von der Straße weggenommen und wenn sich innerhalb von 2 Wochen kein Besitzer fand, wurden sie eingeschläfert. Den Bürgern gefiel dies überhaupt nicht und wenn sie gesehen haben, wie das Auto zum Einfangen der Hunde um die Ecke kam, haben sie die Hunde in ihren Häusern versteckt. Somit scheiterte der Plan der Regierung und auch wenn die Hunde keine eindeutigen Besitzer haben, so hilft ihnen doch jeder. Sie haben eigene Territorien und die Menschen, die in diesen wohnen, geben ihnen Futter und Wasser und auch einige Hundehütten in Parks wurden angelegt. Die Hunde selber sind auch sehr freundlich und relativ gepflegt, man kann sie also problemlos streicheln - klingt wie eine Stadt für mich!

Überall findet man schöne Wandkunst...

...selbst Baustellen sehen dadurch nur noch halb so hässlich aus.

Ich war noch im Haus von Pablo Neruda (chilenischer Dichter und Schriftsteller, Nobelpreisträger) und habe mir seine Kuriositätensammlung angeschaut - echt beeindruckend was ein Mann alles zusammentragen kann. Leider durften im Haus keine Fotos gemacht werden.

Mit dem Funicular (Standseilbahn) ging es dann einen größeren Berg in der Stadt hoch

Die Bahn war echt interessant, mit so etwas bin ich noch nie gefahren.

Oben angekommen erwartete uns eine große Statue...

...und man hatte eine wunderbare Aussicht auf die Stadt.

Mit einer Seilbahn (die Leute in Südamerika scheinen die zu lieben, ist aber auch echt praktisch bei den ganzen Bergen) ging es weiter zu dem größten Gebäude Südamerikas (Sky Costanera: 300m, rechts im Bild).

Die Stadt ist von oben noch beeindruckender, auch wenn der Smog einem die Sicht etwas nimmt (im Hintergrund lassen sich noch die 5000 Meter Berge erahnen).

Bei Nacht ein wahres Schauspiel von Lichtern


Das letzte Bild der Reise - Wolli winkt noch zum Abschied


Endlich mal wieder eine richtige Großstadt - ich liebe es einfach durch die Straßen zu laufen und die ganzen Menschen um mich herum zu haben. An jeder Ecke ist was los, es gibt so viel zu sehen und zu machen. Hier könnte man wahrscheinlich auch mindestens 1 Woche bleiben und es würde nie langweilig werden.



Sandboarding und Astronomico Tour

Am letzten Tag vor unserem Flug von Calama nach Santiago de Chile (den wir schon 1 Monat vorher gebucht hatten, da wir wusste, dass wir weder genug Zeit noch die Lust haben würden die 21 Stunden mit dem Bus zu fahren) mussten wir natürlich noch das Sandboarding ausprobieren und eine Astronomie Tour mitmachen, da die Lichtverschmutzung in der Wüste so gering ist, dass man viel mehr sieht als in den Städten.


Unsere Gruppe - rechts steht unser Guide

Die Boards sind vergleichbar mit einem Snowboard, das Fahren ist aber doch etwas anders (laut Lisa, die öfter Snowboarden geht).

Unsere Sanddüne von unten - ist schon sehr hoch

Von oben könnte es fast gefährlich aussehen (war es aber nicht wirklich)










Das hat schon echt Spaß gemacht, auch wenn man keine Ahnung vom Snowboarden hat. Unser Guide war auch echt gut und hat uns alles in ruhiger Art erklärt und gezeigt. Am Ende der 2 1/2 Stunden konnte ich dann doch schon runterfahren ohne mich hinzusetzen (auch wenn der Sand nicht allzu sehr wehtut wenn man es tut). Nur das Wandern auf die Düne nach jeder Abfahrt war etwas anstrengend.


Abends sind wir dann zur Astronomie Tour aufgebrochen, bei der uns allerhand über die verschiedenen Sternbilder im südlichen Nachthimmel erzählt wurde und wie man sie finden kann. Außerdem hatten sie einige richtig gute Teleskope zu stehen, die dann auf verschiedene Sehenswürdigkeiten (z.B. den Saturn, den Mond, Zwillingssterne, Sternnebel etc.) eingestellt wurden - echt interessant, auch wenn alles sehr viel kleiner und undeutlicher ist, als es uns Hollywood immer zeigt ;-)

Ein kleines Erinnerungsfoto mit einer guten Kamera und langer Belichtungszeit






Montag, 2. Oktober 2017

Valle de Catarpe - Horse riding

Am Samstag war dann eine Aktivität dran, die ich schon lange einmal ausprobieren wollte: Reiten. Da traf es sich gut das direkt mit einem schönem Tal zu verbinden.



Die Ranch unseres Guides - schön mit alten Kutschen und anderen Utensilien gestaltet.

Unser Guide sah wirklich aus wie ein Cowboy und hat sich auch so verhalten (hat nicht viel gesagt und war etwas mürrisch, er konnte aber auch lächeln). Die Verständigung war dabei etwas schwierig, da er nur Spanisch konnte. Aber am Ende klappte das mit dem Reiten doch ganz gut.

Für kurze Zeit konnten wir sogar den Galopp ausprobieren

Das Reiten war so interessant, dass man fast vergessen hat sich umzuschauen und die Landschaft zu bewundern - wieder ein schöner Canyon mit grünem Flussstreifen.

Mit Wasserüberquerung (Merkzettel für Markus: durch Flüsse nur langsam gehen, sonst sind die Hosen nass...)



Auf der Hälfte der Strecke ging es dann hoch hinaus und wir hatten einen fantastischen Ausblick (außerdem konnten die Pferde und besonders die Reiter eine Pause vertragen).

In der Abendsonne ging es dann zurück

Das war wirklich sehr interessant und lustig, auch wenn einige Körperstellen sich die nächsten Tage noch besonders ausruhen wollten... Besonders beim Traben (nennt man das schnellere Gehen so?) und Galopp musste man aufpassen, dass der Hintern schön oben blieb und nicht dauern auf dem Sattel aufsetzte, dann tat es auch nicht so weh ;-)
Nach der Pause ging das mit dem Führen des Pferdes auch wesentlich besser als davor, wahrscheinlich mussten wir uns erst einmal gegenseitig an uns gewöhnen. Aber dann reichte ein kurzes Rucken nach links oder rechts und mein Pferd folgte.


Chuquicamata Mine

Eine weitere Sehenswürdigkeit war die Chuquicamata Mine in der Nähe der Stadt Calama (~1 Stunde Busfahrt von San Pedro entfernt), die größte offene Kupfermine der Welt. Hier wird seit 2500 Jahren Kupfer abgebaut, schon die Inkas haben das Kupfer für ihre Waffen und Schmuck genutzt. Diese kann nur mit einer (kostenlosen) Tour des Abbauunternehmens (die Mine gehört zu 100% dem Staat - eine gute Einnahmequelle für Chile) besucht werden (und nur unter der Woche, nicht am Wochenende). Bei Nachfrage am Infozentrum in San Pedro war für den Freitag nur noch 1 Platz frei weswegen Lisa für sich eine andere Tagestour gebucht hat (sie hatte sowieso nicht so Lust auf die Mine). Also noch schnell den Bus nach Calama gebucht und gehofft, dass alles passt und ich auch wieder zurückkomme. Dabei hat mich jeder darauf hingewiesen, dass Calama keine gute Stadt für Touristen ist und ich doch sehr auf meine Wertsachen aufpassen sollte. Im Nachhinein völlig unbegründet. An den Straßen, an denen ich langgelaufen bin, sah die Stadt besser aus und war moderner als viele Städte der anderen Länder...

Calama hatte sogar schöne Kunstwerke

Eine 175 kg schwere Kupferplatte (99,9997% Kupfer)

Chuquicamata Stadt - früher die Heimat für die Minenarbeiter, heute Geisterstadt (2007 wurde festgestellt, dass der Staub der nahen Mine zu gesundheitsschädlich für die 25.000 Einwohner war).

Die Stadt hatte alles: Pubs...

...schöne Parks...

...Kirchen, Schulen...

...ein Konferenzzentrum...

...ein Theater, das beste damalige Krankenhaus etc.


Solche Geisterstädte finde ich immer faszinierend, so vieles wurde über Jahre aufgebaut und dann einfach verlassen.


Die ersten Anzeichen der Mine - riesige Kräne (man selbst ist noch nichtmal so groß wie die Ketten) welche 3 Fahrer brauchen...

...und die kleinen Bagger (ein Rad ist wohl 4 Meter hoch, leider durften wir nicht so nah heran, da hier ununterbrochen gearbeitet wird, 24 Stunden, 7 Tage die Woche, 365 Tage im Jahr - die Mine macht wohl 8000$ Gewinn in 1 Minute...).

Einfach atemberaubend wenn man bedenkt, dass dieses riesige Loch (1 km tief, 4.9 km lang, 3 km weit) von Menschenhand geschaffen wurde...



Riesige Maschinen. Zum tiefsten Punkt der Mine brauchen sie 20 Minuten, um wieder hochzufahren 1 Stunde und 15 Minuten!!



Sicherheit geht vor - Voraussetzung war u.a. auch eine Oberbekleidung mit langen Ärmeln.

Die Steinschichten werden erst mit Sprenungen aufgelockert und dann mit Kränen auf die Bagger geladen. Das Kupfer und die anderen verkaufswürdigen Materialien werden mithilfe verschiedener Prozesse von den normalen Steinen getrennt (z.B. mit speziellem Wasser in dem die wertvollen Sachen oben schwimmen, alles andere nach unten fällt). Größter Abnehmer des Kupfers ist China mit 35%.