Sonntag, 3. September 2017

Puno - Uros & Taquile

Am darauffolgenden Tag haben wir erstmal ausgiebig ausgeschlafen, Wäsche gewaschen, Postkarten geschrieben und uns ausgeruht. Genau das, was man nach einer 3-Tages-Wanderung braucht.

Am nächsten Tag sollte es nämlich mit dem Bus weiter nach Puno am Titicacasee gehen.
Der Wecker klingelte wieder sehr früh und nach einer langen, aber sehr bequemen Fahrt (wir hatten uns VIP-Sitze gebucht) kamen wir in Puno an.


Die VIP-Sitze waren echt super

Die Landschaft fand ich irgendwie entspannend

Ein kleiner Ort in dem nicht viel los ist und die Hauptattraktionen darin bestehen zu den nahegelegenen Schilfinseln Uros und anderen Inseln auf dem See zu fahren.

Die Kathedrale von Puno

Der Titicacasee ist der höchste befahrbare See der Welt (~3800 m)

Endlich mal wieder Wasser mit ein paar Booten drauf, so ein bisschen fehlt mir das ja

An einem Tag gab es eine große Parade, wahrscheinlich zu Ehren einer Heiligen
Die Tour startete wieder sehr früh und es war eisig kalt (wie eigentlich immer in dieser Höhe, außer wenn man direkt in der Sonne sitzt, dann verbrennt man sich alles...). Überall konnte man das Schilf sehen womit die Uros ihre Inseln bauen.

Insgesamt 87 Inseln mit je 3-7 Familien gibt es. Die Leute sind Nachfahren einer Gruppe, die noch vor den Inkas hier gelebt haben und sprechen Aymara, eine Sprache die älter ist als Quechua (die Sprache, die sonst überall noch häufig gesprochen wird). Unser Guide hat uns auch erzählt, dass die Leute früher auf dem Festland gelebt haben und jeden Tag auf den See gefahren sind um Fische zu fangen. Als sie gemerkt haben, dass sie sich mit dem Schilf Inseln und Häuser bauen und damit direkt auf dem See leben können, sind sie umgezogen um Nahrung, frisches Wasser etc. direkt vor der Tür zu haben und nicht erst rausfahren zu müssen.

Und es ist wirklich fast alles aus Schilf. Ein bisschen Holz ist auch dabei. Das traditionelle Schiff im Vordergrund wird eigentlich nur noch für Touristen benutzt.

Unser Guide (links) und die Bewohner (der "Häuptling" der Insel auf der wir waren, zweiter von links) haben uns dann doch gezeigt, wie die Inseln entstehen: man schneidet kleine Blöcke des Schilfuntergrunds aus und verbindet diese dann mit dicken Seilen, die sich nicht auflösen. Darüber kommt dann ganz viel Schilf, das auch immer nachgelegt werden muss, da der untere Teil natürlich wegfault. Ganz schön aufwendig, aber die Leute sind stolz darauf und wollen unter keinen Umständen zurück ans Festland. Sie fahren nur einen Tag pro Woche mal zum Markt um frisches Obst etc. einzukaufen. Das Geld bekommen sie dabek u.a. von den Touristen (auch hier wurden wieder fleißig handgemachte Souvenirs verkauft). Manche Familien können sich sogar eine kleine Solarzelle leisten um Strom für Licht und Fernseher zu haben.

In den Hütten selber ist aber nicht viel zu sehen. Außer Betten mit unglaublich viel Decken (nachts muss es hier ar***kalt sein) liegen nur die Souvenirs rum.

Im Hintergrund sieht man das ganze Schilf was sie benutzen, davon gibt es reichlich und es liefert auch eine gehaltvolle Nahrungsgrundlage. Die Inseln sind dabei mit Ankern mit dem Meeresboden verknüpft - Sie schwimmen zwar, aber nur auf und ab und nicht von einer Stelle zur anderen. Trotzdem fühlt es sich verdammt komisch an auf dem wackeligen und weichen Schilf zu laufen.

Danach ging es weiter zur Insel Taquile. Die Fahrt hat etwas länger gedauert, so blieb genügend Zeit auf dem leeren Oberdeck ein paar Fotos zu machen (wie man sieht versuche ich mich Wolli anzupassen - umso mehr Behaarung, umso wärmer ist es im Gesicht bei den Temperaturen ;D)

Taquile ist auch ganz schön. Ein kleiner Weg führte auf den Berg der Insel...

..von wo man aus einen fantastischen Blick auf das umliegende Gebiet hatte.

Ganz schön weit weg...

Die Landschaft hat mich ein bisschen an Italien und Mittelmeer erinnert.

Auf Taquile gab es dann auch ein leckeres peruanisches Mittagessen: Suppe und frische Forelle aus dem See, lecker! Das war echt ein schöner und interessanter Ausflug, diese Schilfinseln kannte ich bis jetzt nur von Bildern und ich war echt fasziniert, dass es die Inseln schon so lange gibt und wirklich (fast) alles aus Schilf gebaut wurde.

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