Samstag, 13. Dezember 2014

Hanoi

Mit dem Zug ging es dann weiter nach Hanoi, die Hauptstadt Vietnams. Wir dachten, dass der Verkehr in Vinh schon total verrückt war, aber der in Hanoi hat es nochmal getoppt. Schon auf dem Weg zum Hotel (welche sehr günstig waren dafür, dass wir ein super Zimmer hatten und alle Angestellten fast perfektes Englisch und mit vielen Sachen helfen konnten) wurden wir fast überall überfahren und das Überqueren einer Straße wurde jedes Mal wieder ein Ereignis. Außerdem war es extrem laut, weil jedes Fahrzeug vor jeder Kreuzung hupt...

Das ist mal ein Zimmerchen...

...mit schickem Bad (wenn auch etwas gewöhnungsbedürftig mit der Glasfront)

Ein leckeres westliches Frühstück durfte natürlich nicht fehlen.

"Nananananananana... Bat Gel..."


Wir sind insgesamt 7 Nächte geblieben, wobei wir am ersten Tag nicht wirklich etwas gemacht haben, da unsere kompletten Sachen mal gewaschen werden mussten und wir nichts mehr zum Anziehen hatten.
Danach haben wir uns das Hoa Lo Gefängnis angeschaut, welches erst den Franzosen diente, um aufmüpfige kommunistische Vietnamesen einzusperren und später dann den Vietnamesen, um US-Piloten gefangen zu nehmen. Interessant dabei war die Darstellung der Inhaftierten. Die Zustände für die Vietnamesen musste grausam gewesen sein. Es gab kaum Essen und Trinken, der Platz war manchmal so begrenzt und die Anzahl der Inhaftierten so hoch, dass die Luft eng wurde und sie kaum atmen konnten. Viele sind dort gestorben obwohl es auch einige erfolgreiche Ausbrüche durch die Abwasserkanäle gab.
Als dann die Vietnamesen an der Macht waren und die US-Piloten eingesperrt haben, wurde es wie ein Hotel dargestellt. Die Inhaftierten konnten alle möglichen Sportarten ausführen, es gab ein Kino, sie durften Post von ihren Familien bekommen, sich im Gefängnis größtenteils frei bewegen etc.
Diese Darstellung entspricht aber nicht so ganz der Wahrheit, wie wir später im Internet nachlesen konnten. Die Regierung in Vietnam ist sehr darauf bedacht alles "ins rechte Licht" zu rücken...

Das Eingangstor - da kam keiner so einfach durch.

Die Unterkunft sah auch nicht so bequem aus und für besonders Aufmüpfige gab es Einzelzellen.

Eine Guillotine durfte bei den Franzosen natürlich nicht fehlen.

Danach gings zum Frauenmuseum, in dem die Rolle der Frau in den verschiedensten Epochen und unter den unterschiedlichsten Umständen dargestellt wurde. Besonders die Riten zur Namensgebung in manchen Kulturen waren sehr interessant (es wurde z.B. ein Geistlicher zum Bett des Kindes geholt, welcher dann Namen gesagt hat und wenn das Kind daraufhin schrie, war dies kein gutes Zeichen und der Name durfte nicht genommen werden, bei einem Baby, welches immer geschrien hat dürfte es einige Zeit gedauert haben...)

Am nächsten Tag ging es dann zu Ho Chi Minhs Mausoleum, eines der Hauptattraktionen in Hanoi. "Onkel Ho" wird hier verehrt wie ein Gott, da er die Vietnamesen in die Unabhängigkeit geführt und die Nord- und Südvietnamesen wieder zusammengebracht hat. Bevor man das Gelände betreten darf muss man eine Sicherheitskontrolle über sich ergehen lassen und die Rucksäcke abgeben. Danach wird man im Gänsemarsch ins Mausoleum geführt, wo an jeder Ecke Soldaten alles überwachen. Innen ist es komplett abgedunkelt und Ho Chi Minh liegt in einem Glaskasten, entgegen seines Wunsches eingeäschert zu werden. Jedes Jahr wird er für ein paar Monate nach Russland transportiert um dortden Körper wieder neu zu konservieren. Für mich sah er noch so echt aus, als ob er jeden Moment aufstehen und eine Rede halten könnte. Sehr gruselig...
Auf dem Gelände gibt es noch einige andere Gebäude, in denen Ho Chi Minh gelebt und gearbeitet hat.

Das Mausoleum mit der Ehrengarde

Die Wirkungsstätte des Ho Chi Minh

Der Präsidentenpalast


Auf dem Rückweg zum Hotel haben wir noch einen Abstecher zur Tran Quoc Pagode, dem Literaturtempel und einigen anderen Parks und Tempeln gemacht. In der Stadt gibt es auch mehrere Kirchen, die berühmteste ist die St. Joseph Kirche, in der Sonntag um 18 Uhr eine Messe stattfand, die so überfüllt war, dass vor dem Gebäude Plastikstühle aufgestellt werden mussten.

Die Eisenbahn verläuft direkt durch die Stadt, manchmal nur wenige Zentimeter von den Häusern entfernt.

Auch Lenin wird hier sehr verehrt.

Quan Thanh Tempel

West Lake

Tran Quoc Pagode

Literaturtempel

St. Joseph Kirche

Messe um 18 Uhr

Ngoc Son Tempel mit komischen Bäumen


An sich ist Hanoi eine sehr schöne Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten, aber der Verkehr macht einen verrückt. Egal wo man hingeht, ob in einer Einbahnstraße oder auf dem Bürgersteig, man muss immer aufpassen, dass man nicht überfahren wird.


Pho (Nudelsuppe mit verschiedenem Gemüse und Fleisch) - eines der Nationaltgerichte Vietnams


Obwohl es nicht ganz so kalt hier ist (~18°C) sind alle in Weihnachtsstimmung.

Klebreis - sehr, sehr lecker, auch wenn man nicht immer weiß, was man da isst ;-)

Die Tische und Stühle sind schon für die Einheimischen klein...

Was die Mopeds hier alles transportieren ist wahnsinnig...

Typische Straßenverkäuferin

Eine der vielen engen Gassen

Überall gibt es Essen, man setzt sich einfach an einen der kleinen Tische und "genießt" das Treiben um einen herum.

Auch die Fahrräder werden hier für alles benutzt

Der Verkehr ist einfach verrückt:



Wenn man über die Straße gehen möchte muss man einfach loslaufen...



Der Hoan Kiem See


Der Sage nach gab es mal einen Held namens "Le Loi", welcher im 15. Jahrhundert viele feindliche Eindringlinge mithilfe eines göttlichen Schwertes abgewehrt hat. Nachdem er gesiegt hatte und eines Tages auf einem See in Hanoi umhersegelte tauchte Kim Quy, der Schildkrötengott, auf und verlangte das Schwert zurück. Seitdem ruht das Schwert in dem See, manche haben sogar schonmal eine große Schildkröte darin herumschwimmen gesehen.

Eine weitere Attraktion war das Wasserpuppentheater. Dort werden verschiedene kurze Geschichten mit Puppen auf dem Wasser und einigen Musikern mit traditionellen Instrumenten aufgeführt. Sehr schön anzusehen und auf jedenfall einen Besuch wert.




Der Anfang:


Tanzende, feuerspeiende drachen:



Phoenixtanz:



Die Sage des Sees mit Schildkröte und Schwert:



Abschluss:



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