Montag, 14. März 2011

Es wird kälter...

Nach ein paar entspannten Tagen bin ich dann am Mittwoch (9.3.11) nach Franz Josef gefahren, einer der zwei Gletscher, die man besichtigen kann. Ich habe mich aber entschieden auf den Fox Glacier zu steigen (da der etwas billiger war und es kaum Unterschiede zwischen beiden gibt). Also habe ich nur ein paar Wanderungen in Franz Josef unternommen und bin dann am nächsten Tag weiter zum Fox Glacier gefahren.
Da ich erst Mittags am Fox Glacier ankam, hab ich nur die Halbtagestour gemacht, aber das war schon ausreichend. Es war einfach unglaublich. Wir sind erst vom Parkplatz bis zu Gletscher durch eine große Schlucht gelaufen. An beiden Seiten meterhohe Steinwände, in der Mitte der Fox Fluss (der zu 80% aus geschmolzenem Gletschereis besteht) und drumherum abgestürzte Steine. Als wir dann am Fuß des Gletschers ankamen, sind wir noch ein bisschen höher geklettert (noch nicht auf Eis) und habe dann Spikes um unsere Schuhe geschnürt (damit man auch auf dem Eis Halt hat). Das hat sogar ziemlich gut geklappt. Zusätzlich hatten wir noch einen Stock als Stütze. Ich weiß nicht wie lange wir insgesamt auf dem Gletscher waren, aber es war atemberaubend. Das blaue Eis wirkte irgendwie unwirklich und doch war es echt und ... sehr kalt. Ich hätte ja ein Stück mitgenommen, wäre es nicht ziemlich schnell in meiner Hand geschmolzen ;-)
Jedenfalls hat unser Guide uns ziemlich viel erklärt, wie das alles entstanden ist, was in nächster Zeit passieren wird etc. Was ich auch schön finde ist, dass es meistens eine kleine Geschichte der Maoris zu vielen Sehenswürdigkeiten gibt.
Die Geschichte der Gletscher geht ungefährt so: ein Mann ist auf den Berg gestiegen und hat immer eine Stimme seinen Namen rufen hören. Und diese Stimme klang so lieblich, dass er anfing nach ihrem Ursprung zu suchen. Doch er fand nichts und ist wieder zurückgegangen. Am nächsten Tag ist er noch einmal hochgestiegen um wieder nach der Stimme zu suchen und diesmal fand er sie: eine Frau so schön und durchsichtig wie Kristall (weswegen er sie beim ersten Mal auch übersehen hatte). Sie war so wunderschön, dass er sich sofort verliebte. Da er sie immer wieder sehen wollte ist er also jeden Tag den Berg hochgestiegen. Doch irgendwann war es ihm zu anstrengend und er sagte: "Lass uns in der Mitte treffen, da wo die Schneegreze beginnt. So muss ich nur die Hälfte und du nur die Hälfte gehen. " Sie war einverstanden und so trafen sie sich Tag um Tag. So verging die Zeit und die Schneegrenze zog sich immer weiter zurück den Berg hinauf (wie die Natur eben so ist). Also musste der Mann immer höher hinaufsteigen und dies dauerte natürlich auch wieder länger. Damit er viel Zeit mir ihr verbringen konnte beschloss er am nächsten Tag sehr früh loszugehen. Und so geschah es, dass er bei Sonnenaufgang aufbrach, den gleichen Weg den er Tag für Tag gegangen war. Doch dieses Mal war es anders, er stolperte, konnte sich nicht mehr halten und stürzte in den Tod. Die Frau hörte davon und war so traurig, dass sie anfing zu weinen. So ergossen sich ihre Tränen den Berg hinab. Die Götter sahen dies und verwandelten die Tränen in Eis. So kam es, dass die Tränen aus dem linken Auge den Fox Gletscher entstehen ließen und die Tränen aus dem rechten Auge den Franz Josef Gletscher...
Also merke: Gehe nie früh los, denn sonst passiert was ;-)
So ungefähr hat es unser Guide erzählt, die Namen der Personen habe ich vergessen.

Nachdem wir dann wieder unten im Tal angekommen waren sind wir wieder zurück zum Hostel gefahren.

In den nächsten 2 Tagen bin ich dann noch beim Fox Glacier geblieben (der mein Bus die nächsten 2 Tage nicht in den Süden fuhr, keine Ahnung wieso) und habe dort ein paar Wanderungen unternommen.
Am Sonntag (13.3) bin ich dann wieder nach Greymouth gefahren (da ich den Bus in den Süden zu spät gebucht habe und er für die nächsten 2 Tage voll war... so kanns gehen) und habe dort nochmal ein bisschen entspannt.

Morgen gehts dann aber endlich nach Wanaka!



Eine Gaststätte mit echtem Feuer in Franz Josef.


Ein Tunnel in der Nähe vom Franz Josef Gletscher - man musste seine eigene Taschenlampe mitbringen und durch eiskaltes Wasser waten, aber es war sehr interessant (besonders wenn die Taschenlampe mal kurz ausgeht und man einfach nichts sehen kann). Nur der Blitz des Fotoapparates hat das Bild so aufgehellt.

Da habe ich auch nochmal ein paar Glowworms gesehen - so sehen die aus, wenn es hell ist (mit den Fäden fangen die sich ihr Futter glaube ich).

Und so sieht es aus wenns dunkel ist, ein winziger leuchtender Punkt.



Fox Glacier:

Der Anfang des Gletschers.

Ein Loch im Eis (entsteht durch das schmelzende Wasser was sich seinen Weg durch das Eis zum Tal bahnt). Der Fox River fängt ziemlich weit oben im Gletscher an und fließt unter dem Gletscher bis nach unten zum Tal.

So sieht das Tal vom Gletscher aus.

Gut, dass man eine Regenjacke bekommen hat. Man konnte sich auch gute Stiefel, Wollsocken und Rucksäcke ausleihen wenn man wollte.

Die Treppe sieht echt lustig aus, wie die gewundene Treppe bei Herr der Ringe, nur aus Eis.


Mittem im Gletscher...

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